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Josephine Adu – Preisträgerausstellung Wolfgang Blanke-Stiftung

Josephine Adu – Preisträgerausstellung Wolfgang Blanke-Stiftung

Ort: EMDE GALLERY - Mainz

Josephine Adu – Preisträgerausstellung Wolfgang Blanke-Stiftung

PREISVERLEIHUNG & ERÖFFNUNG: Freitag, 19. April, 18:30 bis 21:00 Uhr
Es sprechen:
Prof. Anne Berning (Kunsthochschule Mainz) und Prof. Dr. Gregor Wedekind (JGU, Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft)

Die Emde Gallery freut sich sehr, vom 19. April bis zum 22. Juni eine Einzelausstellung mit abstrakten Malereien von Josphine Adu zu präsentieren, der diesjährigen Preisträgerin des Preises für Malerei der Wolfgang Blanke-Stiftung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Gezeigt werden groß- und mittelformatige Arbeiten, ausgeführt in Aquarell und/oder Acryl auf Nessel und Papier, in denen die Geste und insbesondere die Farbe als entscheidende malerische Mittel exponiert werden. Die Gemälde werden durch kleinformatige Siebdruckarbeiten und eine Installation aus bemalten Holzlatten ergänzt.

Im Mittelpunkt von Josephine Adus malerischen Arbeiten steht die Wirkung von Farbe. Die kompositorische Konstellation aus Farbe und Form sowie das Zusammenspiel von Farbauftrag und Tonalität, also der Art und Weise, wie die verschiedenen Farben innerhalb eines Bildes miteinander harmonieren und wie sie in Beziehung zueinanderstehen, bilden dabei den Schlüssel zu ihren Werken.

Die Farbe manifestiert sich in Josephine Adus Bildern als Komposition von großflächigen, meist monochromen Farbfeldern. Das formale Repertoire, aus dem die Künstlerin immer wieder neue Farbkompositionen entwickelt, wird durch längs- und hochrechteckige Farbfelder in unterschiedlicher Länge und Breite bestimmt, die sich in vielen Variationen durch ihr ganzes Werk ziehen. Manche Felder schieben sich lediglich als Ausschnitte mehr oder weniger diagonal ins Bild hinein und weisen abgerundete Ecken auf. Die einzelnen Formen kommen ohne Umrisslinien aus. Während sich in manchen Arbeiten die Farbflächen klar voneinander absetzen, entfaltet die Künstlerin in anderen ein komplexes Spiel von Überschneidungen. Das Spektrum ihres Farbauftrags reicht dabei von deckenden bis hin zu hauchzarten, lasierenden Farbflächen, sowohl mit als auch ohne erkennbaren Pinselstrich, wobei letzterer mal linear, mal breit und gestisch ausgeführt ist.

Josephine Adus Werke sind das Ergebnis einer reflektierten Vorgehensweise. Schritt für Schritt werden die Lasuren, die einzelne Felder ineinander verblenden und wie feine, übereinandergelegte Glasscheiben wirken, auf die zuvor komponierte Bildfläche aufgetragen. Um die Möglichkeit zu schaffen, weiter unten liegende Schichten durchschimmern zu lassen, benutzt die Künstlerin meist dünnflüssiges Farbmaterial, dessen Pigmente sie gewöhnlich selbst anmischt. In ihrer Transparenz geben die Flächen nicht nur den Blick auf darunter liegende Bildschichten frei, sondern rufen in ihrer Überlagerung auch feinste Tonabstufungen und Nuancen hervor. Insgesamt zeichnen sich ihre Arbeiten durch eine vorwiegend natürliche, gedämpfte Töne umfassende Farbpalette aus, die von blassem Grün über dunkles Violett bis hin zu Braun reicht, und zum Teil von intensiven Tönen wie Orange, Gelb oder Pink unterbrochen wird.

Ein wiederkehrendes Element sind zudem bunt eingefärbte, sich wellenförmig wiederholende Pinselstriche und geschwungene, zarte Linien, die in ihrer spielerischen Leichtigkeit einen spannungsreichen Kontrast zu den geometrischen Farbfeldern bilden. Vereinzelt treten auch kleinere, schwebende Elemente wie dünnere oder breitere, teilweise gebogene balken- oder streifenartige Segmente auf.
Die verschiedenen Farbfelder und Bildelemente werden von Arbeit zu Arbeit modifiziert, verschoben und anders kombiniert und erzeugen so den jeweiligen, einzigartigen Farbzusammenhang eines jeden Bildes, wobei sich dieser – zumindest was die großformatigen Arbeiten angeht – erst aus einiger Entfernung offenbart. Gegenständliche Assoziationen von Kirchenfenstern, Landschafts- oder Architekturelementen lösen sich letztendlich auf in der Gesamtstruktur des Bildes.

Josephine Adus Bilder lassen eine ganz eigene Handschrift erkennen. Sie zeichnet sich aus durch die Leichtigkeit des Farbauftrags, die durchscheinende Transparenz einzelner Farbschichten sowie einem Gespür für die Harmonie der Bestandteile, wodurch die Malereien ihre elegant subtilen und zugleich kraftvollen Qualitäten entfalten. Durch die prozesshafte Farbschichtung, den zum Teil sichtbaren Pinselstrich sowie die Tatsache, dass Josephine Adu die Farben selbst anmischt, wird zudem die Materialität der Malerei betont und eine Reflexion über die Malerei als Medium spürbar.

Josephine Adu lebt und arbeitet in Mainz. Sie studierte Freie Bildende Kunst an der Kunsthochschule Mainz und ist seit 2023 Meisterschülerin in der Klasse für Malerei bei Prof. Anne Berning. Sie erhielt unter anderem den Preis (international) für Malerei der Wolfgang Blanke-Stiftung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das Stipendium der Artist Residency Schloss Balmoral in Bad Ems.

Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises für Malerei (international) der Wolfgang Blanke-Stiftung an Josephine Adu, gehalten am 19. April 2024 von Prof. Anne Berning (Kunsthochschule Mainz)

Liebe Josephine, lieber Herr Blanke, liebe Anwesende,

ich freue mich, dass ich heute über die Arbeiten von Josephine Adu sprechen kann, der die Jury mit großer Einmütigkeit den Wolfgang Blanke-Preis für Malerei zugesprochen hat.

Dabei war für uns sofort augenscheinlich, dass es sich hier um eine genuin malerische Haltung handelt, und speziell um eine schon beeindruckend entwickelte koloristische Position.

Auf dem bisherigen Weg, auf dem ich Josephine Adu während ihrer künstlerischen Reise begleiten durfte, legte sie anfangs einen viel stärkeren Akzent auf das Material der Malerei. Statt klassischer Ölfarbe wurde u.a. mit Wachs, Sand, Pigmenten und verschiedensten Malmaterialien experimentiert. Gestus, aber auch die Eigengesetze des Materials, sein Fluß, seine Brockigkeit, sein Glanz oder seine Mattigkeit wurden im Prozess herausgestellt. Die damit einhergehende Farbigkeit war meist monochrom oder in erdfarbenen Hell-Dunkel gehalten.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus diesen eher zurückhaltend-schüchternen Farbigkeiten vitalere, auch reichere Klänge, die schließlich zu der außerordentlichen Koloristik wurden, vor der wir hier heute stehen.

Auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede würde ich gern bruchstückhaft unter folgenden Stichworten eingehen: Oberfläche / Körper / Farbe / Denken / Spiel.

Durchgehend legt Josephine Adu offensichtlich ihr Augenmerk auf die Oberflächen sowie das Ausloten des Materials, dem sie mit einer außerordentlichen Sensibilität zur Geltung verhilft. Was sich u.a. auch daran zeigt, dass sie ihre Farben sehr oft selbst herstellt.

Die Oberfläche einer Malerei wird immer reicher und vieldeutiger sein als eine fotografische oder digitale Reproduktion. Sie vermittelt sich in ihrer Materialität unserem Körpergefühl und unserem Nervensystem auf viel komplexere und eindringlichere Weise, weshalb das Betrachten eines gemalten Bildes nicht allein den Intellekt anspricht, sondern eine körperliche Erfahrung ist.

Merleau-Ponty sagt es so: „Ich empfinde nicht nur optisch, sondern auch leibhaftig.“

Um vom Körperempfinden auf die Oberfläche zurückzukommen: Die Oberfläche stand im Vordergrund bei den frühen, wilden und schroffen Kompositionen. Diese Lust zu sehen, was passiert, wenn man etwas zusammen rührt (die wohl die meisten Malerinnen und Maler teilen), hat sich verwandelt in ein subtiles Zusammenspiel von Flächen und von Gesten, die – auf der Bildfläche nebeneinander platziert – ineinandergeschoben, übereinandergelegt und immer weiter kombiniert werden.

So sehen wir hier heute eher ruhige, fast sanfte, manchmal luxuriös leuchtende Flächen aus dünnsten Schichten von Acryl- und Aquarellfarbe. Transparente Schleier scheinen teilweise in die Leinwand zu sinken (die so wirkt wie gefärbter Stoff). Daneben überlagern sich mehrfach Schichten zu einer stabilen Kompaktheit, um dann wieder zu nebeligen Schwaden zu werden. Es gibt Farbaufträge, die sind so homogen, dass man sich fragt, ob sie gesiebdruckt worden sind. Dann wieder Farbwolken und elegante Pinselschlenker, auch bordürenartige Schlangenbewegungen auf und neben monumental wirkenden Farbblöcken, die von Farbbahnen bedrängt werden, die sich wie Soffitten vom Rand her ins Bild schieben.

Die Frage, die mich angesichts von Josis Bildern am meisten beschäftigt: Was stellen sie eigentlich dar?

Schon klar, dass es keine Illustrationen sind. Obwohl man Assoziationen entwickeln könnte, wie Schnittmusterbögen, Wetterphänomene oder Bühnenarchitektur, entspricht das nicht der Intention der Künstlerin.

Surrogate von Erinnerungen oder emotionale Situationen, wie sie z.B. der Maler Howard Hodgkin farbig verdichtet hat, sind es auch nicht.

Es handelt sich hier wahrscheinlich um das alte Spiel, das Jasper Johns einmal so beschrieben hat: „Farbe A über Farbe B. Alles schon da gewesen. Nichts Neues.“

Farbe A über Farbe B ist nun wirklich uralt. Aber gerade deshalb möglicherweise auch so relevant.

Allerdings ist das Ergebnis, das am Ende des Malprozesses von Josephine Adu steht, schon etwas Neues.

Meiner Ansicht nach besteht dieses Besondere, Einzigartige in dem bereits erwähnten großen Feingefühl, mit dem Josephine Adu den Körper der Farbe und ihre komplexen Interaktionen gestaltet:

  • Im Changieren zwischen Sinnlichkeit und Sprödigkeit – und Flüssigkeit, die gleichzeitig Trockenheit ausstrahl.
  • Und deren Farbflächen durch Feinheit und Leuchtkraft eine Anziehung ausüben, die wiederum nur die erzeugen kann, die „die Farbe hat“.
  • Auch in der erstaunlichen Organisation des Bildraums, in dem keine Farbform ständig dominant ist, in der Farbklimata nie nur kalt oder warm sind. Jeder Farbe wird genau der Raum gegeben, den sie benötigt.

Josephine Adus Bilder erzeugen oder bilden einen Raum, der – je nachdem, welches Element man in Augenschein nimmt – seine Tonalität und seinen „Charakter“ verändert. Man spürt ein Schieben, ein Schwanken, manchmal ein Pulsieren – und dies ist vor allem möglich, weil hier eine tiefe, ernste Auseinandersetzung mit Farbe stattfindet. Und mit deren Komplexität.

Farbe, die im aktuellen Kunstgeschehen gern als wenig intellektuell, als oberflächliche Kosmetik, als gefühlig, vulgär und kommerziell gilt. Farbe ist „Franzosenscheiß“.

Von all dem kann bei Josi Adu nicht die Rede sein. Hier trifft vielmehr das zu, was Goethe gesagt hat: „Farben sind Taten des Lichts, ja, Taten und Leiden des Lichts.“

Für mich sind die Arbeiten von Josephine Adu (und ihre Auseinandersetzung mit den Taten des Lichts) wie Batterien oder Energiefelder, an denen man sich aufladen kann, deren Klänge man aufnehmen kann, in denen man sowohl Dur als auch Moll empfindet und es einem heiß und kalt wird – so wie vermutlich der Malerin selbst, als sie dieses Spiel spielte, das man Malerei nennt.

Dieses „sich ausschließlich in die Farbe Begeben“, ohne auf etwas sprachlich zu Fassendes zu rekurrieren, kann man als einen Denkraum sehen, in dem wir durch die komplexen Interaktionen der Farbe etwas begreifen. Z.B. über Angst oder Lust oder Macht. Indem wir etwas direkter und vor allem anders erkennen, als wir es durch Sprache tun.

Cézanne sagte dazu: „Die Farbe ist der Ort, an dem sich unser Gehirn und das Weltall begegnen.“

Genauso kann man den Malprozeß als ein Spiel sehen. Le Corbusier meinte übrigens, es sei „das schwierigste Spiel.“

Es ist sehr erfreulich, daß Menschen sich trotzdem dieser nicht leichten Herausforderung stellen.

Und sich diesem Spiel mit Lust, Liebe und Können hingeben.

So wie Josi Adu. Ich hoffe, sie spielt noch lange!

Künstlerin

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